Für viele Jahrhunderte war der Garda Trentino das Zentrum des Lebens von berühmten Persönlichkeiten. Ein Treffpunkt für Maler, Schriftsteller, Dichter, fähige Köpfe, die sich gern in Arco, Riva und Torbole zusammenfanden, um die tolle Landschaft, das milde Klima sowie den intensiven kulturellen Austausch dieses mittelmeerähnlichen Gebietes am Fuß der Alpen zu genießen.
Schon im 17. Jahrhundert war der Gardasee ein beliebtes Ziel des mitteleuropäischen Adels und gegen Ende des darauffolgenden Jahrhunderts, nach dem Besuch von Goethe, wurde das Ufer des Garda Trentino zu einer Inspirationsquelle für Maler, Schriftsteller und Dichter, die hier, im Herzen dieser prächtigen Natur, ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten.
Genau Goethe, der 1786 während seiner Reise in Italien Torbole besuchte, wurde von der mediterranen und ausgesprochen italienischen Umgebung entzückt, sodass er schrieb:
„Wie sehr wünschte ich meine Freunde einen Augenblick neben mich, dass sie sich der Aussicht erfreuen könnten, die vor mir liegt“.
Die Gebrüder Mann, Thomas und Heinrich, wurden auch vom Garda Trentino fasziniert. Ersterer begann hier, eines seiner Meisterwerke, „Tonio Kröger“, zu schreiben und während des gleichen Aufenthaltes in Riva verliebte er sich in den Cascata del Varone (Varone-Wasserfall), der ihn dazu inspirierte, einige Seiten eines seiner wichtigsten Romane zu schreiben: Der Zauberberg.
Sein Bruder Heinrich hatte auch eine große Passion für dieses Gebiet, sodass er zwei und halb Jahre hier verbrachte, oft zu Gast beim „Sanatorium von Hartungen“. Hier schrieb er verschiedene Werke, die das Seeufer als Handlungsort haben, wie z.B. „Die kleine Stadt“.
Viele andere prominente Gäste haben den Garda Trentino noch bedeutsamer gemacht. Ein weiteres Beispiel ist Rilke, der sich zwischen 1897 und 1901 in Arco aufhielt. Dort schrieb er 25 Gedichte, bei denen es um Schlösser und weiße Dörfer geht, was sofort an Tenno, Riva und Arco erinnert.
Und wenn ihr herausfinden wollt, wie Arco früher aussah, dann müsst ihr nur ein wundervolles Werk von Dürer suchen.
Der deutsche Maler, einer der größten Vertreter der Renaissancemalerei, bildete während seines Aufenthaltes in Arco das damalige Aussehen der Stadt ab. Das mit präzisen und feinen Pinselstrichen ausgeführte Aquarell ist heute im Louvre-Museum ausgestellt.
Der Garda Trentino war sehr beliebt auch beim Schriftsteller und Philosophen Franz Kafka, der sich an seinen Aufenthalt in Riva gerne erinnerte und sie als Handlungsort einer seiner schönsten Erzählungen wählte: Der Jäger Gracchus.
Zu denjenigen, die dieses Gebiet geliebt haben, zählt auch Nietzsche, der 1880 während seines Aufenthaltes in Riva eines seiner bedeutsamsten Werke schrieb: Morgenröte.
Es gibt dann einen Schriftsteller, der am Ufer des Gardasees einen Traum ins Leben gerufen hat. Die Liebe zwischen dem Dichter Gabriele D‘Annunzio und dem Gardasee geht auf das Jahr 1917 zurück und seitdem wurde sie immer intensiver.
D’Annunzio war ein Liebhaber der Werke von einem guten Freund von ihm, dem Architekten Giancarlo Maroni, wie z.B. des wundervollen Wasserkraftwerkes und ließ zusammen mit ihm das Vittoriale degli Italiani (Siegesdenkmal der Italiener) am Ufer des nahegelegenen Dorfes „Gardone“ errichten.
1937 wurde D’Annunzio „auf immer und ewig“ zum Präsidenten der Fraglia Vela von Riva ernannt (Fraglia ist ein von D’Annunzio selbst geprägter Neologismus, der aus den Wörtern Fratellanza (Bruderschaft) und Famiglia (Familie) besteht). D‘Annunzio wollte, dass dieser Verein nicht nur im Bereich des Segelsports tätig ist, sondern auch als Schule des Lebens und Kulturträger dient.
Ein weiterer wichtiger Vertreter der Kultur des Garda Trentino war der Dichter und Übersetzer Andrea Maffei aus Ledro. In gewisser Weise spielte er die Rolle des „Gastgebers“, er pflegte nämlich Beziehungen zu den wichtigsten damaligen Handlungsträgern wie Giuseppe Verdi, dem Maler Francesco Hayez, den Bildhauern Vela und Dupré. In seinem Salon in Mailand saßen Listz, Sthendal und andere namhafte Vertreter der mitteleuropäischen Kultur.
Ein weiterer Gast, obwohl er eigentlich 1886 in Arco geboren wurde, war der geniale Caproni, Wegbereiter der Luftfahrttechnik. Sogar der japanische Regisseur Hayao Miyazaki hat ihm gehuldigt: „Wie der Wind sich hebt“ ist der Titel eines Films über die Menschengeschichte, in dem den aus dem Garda stammenden Caproni und seine unbestrittene Geisteskraft hervorgehoben werden.
Wir möchten diesen Überblick über prominente Gäste mit einem der wichtigsten Namen des italienischen Neorealismus in der Nachkriegszeit abschließen: Vasco Pratolini.
Zwischen 1935 und 1936 hielt sich Pratolini in Arco auf, in den Sanatorien „Villa delle Rose“ und „Villa Bellaria“ und erzählt von den Monaten des Krankheitsverlaufs im Diario Sentimentale.
Gebt es zu, ihr habt auch Lust bekommen, auf den Gassen von Torbole zu spazieren, genau wie Goethe! Oder vom imposanten Wasserkraftwerk aus den See zu bewundern, wie D’Annunzio! Oder wollt ihr euch in der Sonne von Arco entspannen wie in den Zeiten des Kurortes?
Wie in allen anderen Epochen, ist der Gardasee Trentino bereit, euch zu empfangen und euch die gleichen großartigen Gefühle wie früher erleben zu lassen.
PROMINENTE GÄSTE, LITERARISCHE SPAZIERGÄNGE AM GARDA TRENTINO